Börse und Märkte

Die Weltwirtschaft wächst und der Wirtschaftsmotor Schweiz läuft auf Hochtouren. Dennoch, die positiven Wirtschaftszahlen werden von Risiken getrübt. Haben wir das Allzeithoch an der Börse bald erreicht?

Gemäss den Zahlen aus der Wirtschaft dürfte die positive Stimmung an der Schweizer Börse anhalten. Mit 2,90% BIP Wachstum aktuell und voraussichtlich 2,00% im Jahr 2019 sieht die Prognose vorzüglich aus.

Grund dafür ist die prosperierende internationale Konjunktur, welche den Aussenhandel ankurbelt. Unternehmen investieren kräftig – der Karren läuft. Die Expertengruppe des Bundes prognostiziert für die Schweiz unvermindert ein solides Wachstum. Auch China und Indien entwickeln sich abgesehen von kleineren Intermezzos positiv. Die USA haben an Schub gewonnen und steigern Ihre Wirtschaftsleistung markant. Europa scheint an den Vorquartalszahlen anzuknüpfen und entwickelt sich ansehnlich. Trotzdem scheint es Risiken zu geben, die die Weltwirtschaft gefährden!

Langjährige Abkommen und Vereinbarungen werden von der USA in Frage gestellt – neue Deals müssen her! Der Handelskrieg zwischen China und den Vereinigten Staaten vergiftet das Klima. Strafzölle auf Aluminium, Stahl und ausländische Erzeugnisse verunsichern alle Marktteilnehmer. Vom Auto- bis zum Smartphone-Hersteller und deren Zulieferer, die Unsicherheit in wichtigen Wirtschaftsräumen wächst und spaltet die Gemüter.

Die steigenden Zinsen in den USA haben ein Vielfaches an Auswirkungen. Risikoaversen Anlegern erscheint das steigende US-Zinsniveau wieder attraktiv, was einen Kapitalabfluss Richtung Vereinigte Staaten und deren Währung zur Folge hat. Der teurere US-Dollar und die steigenden Zinsen bringen unter anderem Schwellenländer und Unternehmen in Bedrängnis, die Ihre Kredite in US-Dollar begleichen müssen, ihre Geschäfte aber in einheimischer Währung abwickeln. Im Zuge des billigen Geldes hat sich manch ein Unternehmen so stark verschuldet, dass es Mühe hat, seinen Verpflichtungen nachzukommen.

Erhöhte Staatsausgaben, wie sie in Italien beschlossen wurden, könnten im gleichen Kontext, aber im grösseren Umfang eine Kettenreaktion für den EU-Wirtschaftsraum und den EURO auslösen. Das würde wiederum die Banken wie auch die Versicherungen in Bedrängnis bringen, die solche Staats- oder Unternehmensanleihen halten.

Vor allem sind es vorwiegend auch die europäischen Banken, die in einer langsam zerfallenden Türkei investiert sind. Wechselkurs-Schwankungen gekoppelt mit anhaltender Wirtschaftskrise haben zumindest etwas Gutes an sich. So manch ein bissiger Machthaber wird vor dem Hintergrund dieser Kulisse zur Einsicht gezwungen.

Auch die Themen "Brexit", "Katalonien", "Griechenland" sowie "Argentinien" schwingen mit, haben aber zurzeit an Brisanz und Diskussionsenergie verloren. Dies kann sich jedoch schlagartig ändern! 

Kritische Experten halten zudem fest, dass die lang anhaltende Aktien-Rally in den USA und die über-teuerten Aktien - gekoppelt mit steigenden Zinsen - als Warnsignal gewertet werden sollten. Doch nicht nur das, einige Fachleute stufen die negative Risiko-Kumulation sogar als bedrohlich ein und sehen deshalb die internationale Konjunktur als gefährdet.

Es sieht so aus, dass die Chance, grössere Kapitalgewinne zu generieren, schwindet. Im Gegensatz dazu steigt das Risiko einer Korrektur der Aktienkurse. Oder steht uns gar ein veritabler Crash der Aktienmärkte bevor? Wenn einige grössere Marktteilnehmer beginnen Aktien zu verkaufen, kann eine Mitkopplung stattfinden, die in panikartigen Verkäufen endet. Dadurch fallen die Aktienkurse innerhalb von wenigen Tagen  schnell und plötzlich  -  bis zu 80%. Heute stehen die Emotionen auf Messers Schneide.

Irrationales Handeln könnte einen Herdentrieb zum Verkauf von Aktien verursachen und dadurch einen Crash auslösen. Da Überraschungen meistens unverhofft und plötzlich eintreffen, tut man gut daran, Vorkehrungen möglichst frühzeitig zu treffen.